Oberfeuer Eversand

Oberfeuer Eversand

Oberfeuer Eversand

Der Leuchtturm Obereversand

Das ehemalige Eversand Oberfeuer zählt zu den sehenswertesten Leuchttürmen der Nordseeküste. Erbaut wurde der imposante Stahlkoloss 1886/87 von der Bremer Werft AG Weser. Der Obereversand ist ein viereckiger Eisenturm mit einer schwarzen Laterne und einem Gewicht von rund 112 Tonnen. Er hat eine Höhe von 34,30 Metern über Hochwasser oder 37,40 Metern über Niedrigwasser. Zusammen mit drei weiteren Türmen prägte seine Silhouette über hundert Jahre lang das Wurster Watt. Gemeinsam mit dem Eversand Unterfeuer führte er die Schiffe durch den Wurster Arm, der das damalige Hauptfahrwasser zwischen Bremerhaven und der Nordsee war.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts verlief das tiefere Weserfahrwasser durch das sogenannte Dwarsgat und den Wurster Arm, östlich der Robbenplate. Für den zunehmenden Schiffsverkehr wurden für die nächtliche Befahrung der gesamten Außenweser bis Bremerhaven ab 1886 drei neue Leuchttürme gebaut. Meyers Legde (alt) sollte als einzelnes Leitfeuer durch das breite Dwarsgat führen. Für den daran anschließenden schmaleren Wurster Arm war eine Richtfeuerlinie, bestehend aus Eversand Oberfeuer und Eversand Unterfeuer erforderlich. Für die Leuchtfeuer wurde jeweils eine Gürteloptik installiert, für die beiden Eversand Türme mit je 500 mm Brennweite, für Meyers Legde mit 250 mm. Als klar wurde, dass diese Wasserstraße immer mehr versandete, ließ ab 1922 der Wasserbauer Ludwig Plate die Verlegung des Fahrwassers vom Wurster Arm in den Fedderwarder Arm durchführen. Hierfür war natürlich eine neue Befeuerung nötig. Die Feuer der drei bisherigen Türme dagegen waren aus nautischer Sicht nicht mehr erforderlich und wurden 1923 gelöscht. Bis in zum Jahr 2000 diente der Obereversand zwölf Kilometer vor der Wurster Küste Schiffbrüchigen als Zufluchtstelle. Schon im Dezember 1999 bemühte sich allerdings das Bremerhavener Wasser- und Schifffahrtsamt, den Leuchtturm an andere Nutzer zu übertragen. Um den Leuchtturm vor dem Verfall zu retten, übernahm die Samtgemeinde Land Wursten den Turm und ließ ihn im Jahre 2003 in einer einmaligen Aktion nach Dorum-Neufeld versetzen. Mit einer Seebrücke und einem Treppenturm versehen, renoviert und mit vielen sehenswerten Exponaten ausgestattet, ist er seit 2004 ein Anziehungsmagnet für Besucher aus nah und fern, die das Leben der Leuchtturmwärter im ausgehenden 19. Jahrhundert hautnah erleben können. Die Pflege des Turmes und die Durchführung der Führungen übernahm der Förderverein Leuchtturmdenkmal Obereversand e.V. Im Frühjahr 2010 wurde der Turm von Grund aus renoviert und erstrahlt nun wieder in glänzendem Schwarz.

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