Die Pipinsburg bei Sievern

Im Landkreis Cuxhaven sind mittlerweile mehr als 10000 Stellen entdeckt worden, die die Anwesenheit von Menschen und ihren Ansiedlungen seit der Steinzeit bezeugen. Ein besonders schöner Rundweg zu den vor- und frühgeschichtlichen Zeitzeugen rund um die Pipinsburg präsentiert den Wanderern die neuesten Forschungs- und Ausgrabungsergebnisse direkt vor Ort. Der Pfad führte durch landschaftlich abwechslungsreiche Heidelandschaften sowie entlang kultivierter Äcker und Wiesen.

Im Sommer präsentiert sich der Rundweg besonders reizvoll. Insgesamt ist der gut begehbare Pfad 8,3 Kilometer lang, eine alternative Strecke misst 4,8 Kilometer. Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Pipinsburg nördlich von Sievern an der L 135. Von den ehemals in weitaus größerer Zahl als heute vorhandenen Monumenten aus den verschiedenen Zeiten der Vor- und Frühgeschichte, haben sich einige bis heute gut erhalten. Dabei handelt es sich um Wallanlagen aber auch um Grabanlagen und Großsteingräber. Die Pipinsburg gehört zu den herausragenden Denkmalen im Landkreis Cuxhaven. Im Gelände ist sie auch von Laien gut sichtbar. Noch heute umschließt ein bis zu sechs Meter hoher Ringwall ein Areal von rund 60 Metern Durchmesser. Der Rundweg führt weiter an mehreren Grabhügeln vorbei, die allerdings ausnahmslos Spuren früherer Grabungen aufweisen. Aus diesem Grund sind auch so gut wie keine Fundberichte vorhanden. Imposant auch die Ringwallanlage der Heidenschanze, die am Schnittpunkt eines früheren Land- und Wasserweges liegt. Nachgewiesene Siedlungen auf den Geestgebieten und in der westlich vorgelagerten Marsch legen den Schluss nahe, dass die Heidenschanze als Stapelplatz oder befestigter Markt genutzt worden ist. Ganz in der Nähe dann die Heidenstadt, die ebenso wie die Heidenschanze eine Ringwallanlage ist. Zu Ende geht die informative Reise in die Vergangenheit am „Bülzenbett“. Der monumentalen Grabanlage, die der Trichterbecherkultur zugeschrieben werden kann, sind noch neun Tragsteine (ehemals zehn) und drei Decksteine erhalten. Der mittlere Deckstein ist gesprengt und teilweise in den Innenraum gestürzt. Bis in die zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts wurden solche Gräber zur Steingewinnung genutzt. Davon zeugen die noch erkennbaren Keillöcher, die für die geplante Sprengung des Decksteines angebracht worden sind. Eine umfassende Ausgrabung dieses Großsteingrabes in seiner Steinumfassung fand bis heute nicht statt. Ein Flyer mit der Wegbeschreibung und Erläuterungen liegt in der Burg Bederkesa aus.